Gegenökonomie - Verbrauchergenossenschaften als autonome Unternehmen jenseits von Markt und Staat

Wolfgang Fabricius
Stand: 08.09.03

Die Globalisierung hat dazu geführt, dass die Staaten des Globus gegeneinander ausgespielt und erpresst werden können. Wer sind die Mächte, die diese Erpressung möglich machen?

Voranstellen möchte ich zwei Zitate, die unter diesem Aspekt vielleicht bereits veraltet sind:

1. Robert Kurz formuliert in "Die Diktatur der abstrakten Zeit": "Arbeit als Verhaltensstörung der Moderne hat zu einer Gesellschaft der allgemeinen Unzurechnungsfähigkiet geführt."

2. Karl Marx und Friedrich Engels schreiben bereits 1847/48 im "Kommunistischen Manifest": "Ist die Ausbeutung des Arbeiters durch den Fabrikanten so weit beendigt, daß er seinen Arbeitslohn bar ausgezahlt erhält, so fallen die anderen Teile der Bourgeoisie über ihn her, der Hausbesitzer, der Krämer, der Pfandleiher usw. [5]".

Marx und Engels haben also erkannt, dass Ausbeutung nicht nur im Produktionsbereich, sondern auch im Konsumbereich stattfindet. Warum sie aber nur den Ausbeutungsprozess im Produktionsbereich meinten bekämpfen zu müssen, Ansätze jedoch, den Ausbeutungsprozess im Konsumbereich zu bekämpfen, diffamierten, ist unerklärlich.

Orientiert an diesem Merx-/Engels-Zitat wird mein Referat 3 Teile umfassen:

  1. Kurzer Abriss der Ausbeutung im Produktions- und Dienstleistungsbereich
  2. Ausbeutung im Bereich des Konsums
  3. Alternativen, wie ich sie z.B. in der AG Ökonomisierung von Attac-Berlin vertrete und dort in Referaten am 20.06.01 und 05.06.03 und auch auf der Sommerakademie 2003 von Attac dargelegt habe.
Zunächst jedoch eine

Vorbemerkung

  1. Allgemein festzustellen ist eine Umverteilung des Geldes von unten nach oben. Diese Politik ist erklärtes Programm.
  2. Die Politotologen haben, wie z.B. die Rosa Luxemburg-Stiftung sagt, lange übersehen, dass das neoliberale Gedankengut systematisch wissenschaftlich gepflegt und umgesetzt wurde.
  3. Die zentrale Organisation dieser Politik ist die Mont Pelerin Society (MPS), ein Verein, der 1947 z.B. von Hayek und Friedman in der Schweiz gegründet wurde und in den USA registriert ist. Industriefinanziert wurden weltweit etwa 100 Think Tanks zur Beratung von Wirtschaft und Regierung gegründet.
  4. Wichtig war für die MPS, den Kapitalismus wissenschaftlich zu fundieren und so wurden auch 7 Mitgliedern Nobelpreise  verliehen.
  5. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung hält es für unabdingbar, sich mit der MPS wissenschaftlich zu befassen und hat ein entsprechendes Programm ausgearbeitet.
  6. Attac-Berlin hat sich mit der MPS ausführlich in der AG "Demokratieabbau" befasst.
  7. Man kann dieser Vereinigung, die heute wohl 1000 Mitglieder umfasst, faschistisches Gedankengut nicht absprechen. Einmal haben sie (speziell eines ihrer namhaftesten Mitglieder, das  Mitglied Hayek, das Gründungdmitglied Friedrich August von Hayek, ein Österreicher) Faschisten wie Pinochet beraten, andererseits sich entsprechend faschistisch geäußert.
  8. Ein typisches Zitat von Hayek auf einer MPS-Tagung 1981 in Chile lautet: "Eine freie Gesellschaft benötigt eine bestimmte Moral, die sich letzlich auf die Erhaltung des Lebens beschränkt: nicht auf die Erhaltung allen Lebens, denn es könnte notwendig werden, das eine oder andere individuelle Leben zu opfern zugunsten der Rettung einer größeren Anzahl anderen Lebens."  [4]. Das könnte vielleicht bedeuten, dass man die Afrikaner ruhig verhungern lassen sollte, um sich ungestört ihrer Bodenschatzes zu bemächtigen.
  9. MPS-Mitglieder haben alle gesellschaftlichen Bereiche - und nicht zuletzt auch die Medien - infiltriert. Wenn Helmut Schmidt zu seiner Regierungszeit sagte, die einzige deutschsprachige Zeitung, die man noch lesen könne, sei die Neue Züricher Zeitung, so ist gerade diese Zeitung heute sehr umfassend mit namhaften Mitgliedern der MPS bestückt (Bretscher, Bieri, Linder, Mötteli, Ottinger, Schwarz).
  10. Neben der Zuarbeit von vielen MPS-Mitgliedern für Regierungsvertreter in Beiräten etc. vor allem Reagan- und Thatcher-Administration, in der deutschen Deregulierungskommission, in Neuseeland und vielen weiteren Ländern kann die unmittelbare politische Wirkung der neoliberalen Gemeinschaft anhand vieler Regierungsmitglieder konstatiert werden. Die Regierungschefs Erhard und Klaus sowie Rueff (Monaco), die StaatspräsidentenGiscard d'Estaing und Luigi Einaudi, die Kabinettsminister Boyson, Biffen und Howe aus Großbritannien, Außenminister Beyen aus den Niederlanden, Berlusconis Außenminister Martino, der belgische Außenhandelsminister Offelen, die Finanzministerin Richardson aus Neuseeland und der österreichische Finanzminister Thurn, sowie Minister Piñera aus Chile gehören bzw. gehörten direkt zum Netzwerk oder zum engsten Umfeld (Piñera).
  11. Noch ein Zitat eines namhaften Schweizer Mitgliedes der MPS, dem Chef des Wirtschaftsressort der Neuen Zürcher Zeitung Gerhard Schwarz: "Die zentrale Sorge der Mont Pèlerin Society gilt der Perversion des Wohlfahrtsstaates. Er stellt für die meisten Mitglieder die aktuelle Herausforderung überhaupt dar. 1947 kämpften die MPS-Mitglieder gegen die Kontrolle der Güterproduktion, heute kämpfen sie gegen die Kontrolle der Einkommensverteilung. Beide stellen gleichermaßen gravierende Eingriffe in die Freiheit dar." Man spricht von Wohlstandsdiktatur.
Durch Mechanisierung, Automatisierung, bessere Ausbildungssituation (1870 haben 1% der laufenden Jahrgänge Abitur gemacht, 1900 wurde die allgemeine Schulpflicht eingeführt, 1908 Frauen zum Studium zugelassen, 1960 waren 8,8% und im Jahr 2000 bereits über 50% der laufenden Jahrgänge Abiturienten und 40% des Altersjahrgangs Studenten, damit überstieg die Zahl der Studenten erstmals die der Lehrlinge) und durch 50%-ige Steigerung der Beschäftigtenzahl ist das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland in den letzten 50 Jahren um das etwa 15-fache gestiegen. Warum jetzt sowohl die öffentlichen, als auch industriellen, als auch viele privaten Kassen leer sind, ist in dem raffinierten Prozess der Entziehung des Geldes von unten nach oben begründet.

1. Betriebliche Ausbeutungssituation

Die Folien habe ich in 20 Exemplaren kopiert. Sie sind allesamt im Netz zu finden und können dort im jeweiligen Zusammenhang ausführlicher studiert werden. Die meisten Sachverhalte sind ja auch bekannt, sodass ich nicht bei jeder Folie lange verweilen muss. Falls Fragen bestehen, bitte ich sie ungeniert zu stellen.

2. Private Ausbeutungssituation

3. Alternativen

3.1. Kritische Berichterstattung
Besonders interessant und wichtig bzgl. der Beeinflussung der diskursiven Felder ist die zweitgrößte Mitgliedergruppe der MPS, die bei den Medien Beschäftigten. Hier fallen sofort zahlreiche Mitarbeiter bei großen bürgerlichen Zeitungen auf: Die geringe direkte Öffentlichkeitsarbeit des MPS-Netzwerkes wird im Wesentlichen über diese Medien gesteuert.
3.1. Parlamentarische Kontrolle
z.B. Errichtung eines Weltparlamentes zur demokratischen Kontrolle von Weltbank, IWF und WTO.
Korrekturen über global gültige Gesetze/Regelungen/Steuern: z.B. Tobin-Steuer
3.2. Deglobalisierung/Regionalisierung
Walden Bello schlägt eine Deglobalisierung bzw. Regionalisierung vor, die aber nicht detailliert konkretisiert wird.
3.3. Wechsel der Regie über die Produktion/Ökonomie jenseits von Markt und Staat
Attac-Deutschland, das fast jeder kennt und über das fast jeder spricht, hat derzeit bundesweit etwa 12.000 Mitglieder, die Berliner SPD, über die kaum noch jemand spricht, hat etwa 23.000 Mitglieder und der Konsum Berlin, den keiner kennt und über den niemand spricht, hat 190.000 Mitglieder, die Sparda-Bank Berlin sogar 350.000 Mitglieder. Bundesweit hat die Sparda-Bank 2,3 Millionen Mitglieder, mit einer jährlichen Zuwachsrate von etwa 120.000 Mitgliedern, dem zehnfachen derzeitigen Gesamtmitgliederbestand von Attac-Deutschland. Attac macht zur Zeit nur Politik von unten, die Verbrauchergenossenschaften aber schon immer Ökonomie von unten (regional und jenseits von Markt und Staat). Die Frage ist, ob sich das eine, die Politik von unten, mit dem anderen, der Ökonomie von unten, verbinden lässt? Kann der homo politicus gleichzeitig ein homo oeconomicus sein?

Zurück zum Eingangszitat von Marx und Engels im "Kommunistischen Manifest": "Ist die Ausbeutung des Arbeiters durch den Fabrikanten so weit beendigt, daß er seinen Arbeitslohn bar ausgezahlt erhält, so fallen die anderen Teile der Bourgeoisie über ihn her, der Hausbesitzer, der Krämer, der Pfandleiher usw. [5]". Sie haben die Gefahr erkannt, aber nicht gebannt: Marx und die Marxisten haben sich ausschließlich an die Arbeitnehmer und nicht an die Verbraucher gewandt, obwohl die ersten Konsumgenossenschaften bereits 1844 existierten. Die  Arbeitnehmer und nicht die Verbraucher sollten das Eigentum an den Produktionsmitteln und die Regie über die Produktion übernehmen. Das schlug bekanntermaßen - trotz verbissenster und blutigster Kämpfe weltweit - fehl. Von den Konsumgenossenschaften haben sie abgeraten [z.B.: 6,7]. Nur Gustav Landauer trat rückhaltlos für Konsumgenossenschaften ein [8].

Neben

Trotz aller Schwierigkeiten, die Verbrauchergenossenschaften speziell in Deutschland bereits bei ihrer Gründung, um die Jahrhundertwende, im 3. Reich, der DDR, aber auch der Bundesrepublik gemacht wurden, erfreuen sie sich wachsender Beliebtheit. 1960 hatten sie 9, 1980 bereits 13 und 2000 dann insgesamt 20 Millionen Mitglieder.

Die Verbrauchergenossenschaft schließt jeweils zwei normalerweise durch den Markt getrennte Rollen im Interesse der Schwächeren zu einer Organisation zusammen:

Von den Konsumgenossenschaften müssen Produktivgenossenschaften streng getrennt werden. Sie erfüllen z.B. nicht das wesentlichste Grundprinzip der Verbrauchergenossenschaften, das Identitätsprinzip, und sind u.U. schon deshalb nach dem bereits 1894 von Franz Oppenheimer (ihm wurde der erste Soziologielehrstuhl in Deutschland an der Universität Frankfurt eingerichtet, zudem war er Doktorvater von Ludwig Erhard) formulierten Transformationsgesetz  in zweierlei Hinsicht zur Schließung verurteilt:
  1. Da sie sich auf dem Markt behaupten müssen, sind sie den immer wiederkehrenden Wirtschaftskrisen wie jeder andere Betrieb unterworfen. In einer Wirtschaftskrise können sie sich aber nicht von ihren Mitarbeitern, die ja Mitglieder sind, trennen und ruinieren sich dadurch, da ihre einzige Erwerbsquelle die eigene Genossenschaft ist.
  2. Sollten sie eine Krise überlebt und endlich Geld in den Kassen haben, wollen sie dieses keinesfalls mit anderen teilen. Sie tendierten vielmehr dazu, statt neue Mitglieder anzuwerben, Angestellte zu beschäftigen, die sie heuern und feuern können.
Verbrauchergenossenschaften und hier besonders die Konsumgenossenschaften hingegen können, je mehr Mitglieder sie haben, umso höhere Rabatte erwirtschaften und, wenn sie die gesamte Produktion eines Betriebes abnehmen, durch dessen Übernahme weitere Vergünstigungen für die Mitglieder erzielen.

Wie bereits erwähnt wurden sie im Osten wie im Westen stark behindert: der DDR waren sie zu kapitalistisch, der BRD zu sozialistisch. Und an der Grenzfläche der Systeme zog man sich vorsichtshalber auf die eigene Ideologie zurück. Der größte Verlierer des Kalten Krieges war deshalb nicht der Kommunismus, sondern alle nichtkapitalistischen und nicht sozialistischen Gesellschaftsalternativen[nach 13].)

Mit Bürgerhaushalt, Freier Software, Freiem Inhalt wird das Identitätsprinzip wieder aktuell:

Bürgerhaushalt: Bei der Verschuldung aller Städte und Gemeinden weltweit wollen die Bürger wissen, was mit ihrem Geld geschehen ist, bzw. geschieht. Porto Alegre war die erste Stadt, die deshalb den Bürgern gestattete, sich in Form eines sogenannten Bürgerhaushalts an der Haushaltsplanung zu beteiligen. Die Beteiligung verläuft schrittweise: zunächst lernen die Bürger den Haushalt kennen, dieser wird so umformuliert, dass sie ihn verstehen können, dann lernen sie, sich selbst an seiner Gestaltung zu beteiligen, schließlich können sie Vorgaben machen und möglicherweise lernen, ihn auch selbst zu erstellen bzw. sogar umzusetzen. Die Bürger werden zu Bürgermeistern.

Freie Software: Mit Richard Stallman am MIT fing alles an: Er ärgerte sich, dass, wenn er am zentralen Institutsdrucker ankam, nichts gedruckt worden war, weil jemand kein Papier nachgelegt hatte. Er musste also Papier nachlegen, zum Arbeitsplatz zurück und den Druck neu starten. Mit seiner Bitte an HP, eine Änderung des Druckertreibers vorzunehmen bzw. ihm den Quellcode zu geben, damit er die Erweiterung selbst vornehmen könne, hatte er keinen Erfolg. Also beschloss er, einen eigenen Treiber und auch weitere Betriebssystemteile zu programmieren. Den Betriebssystemkern lieferte dann 1991 Linus Torvalds aus Finnland, der auf seinem PC ein besseres Betriebssystem haben wollte als MS-Windows. Beides zusammen wurde dann als GNU/Linux zum Internetrenner und immer mehr Entwickler beteiligten sich an Korrekturen und Erweiterungen. So wurde Linux zum immer ernsthafteren Konkurrenten von Microsoft und steht als virtuelles Solidarkapital von schätzungsweise 100 Mrd. Euro jedem im Internet kostenlos zur Verfügung. Die Weiterentwicklung erfolgt auf der Basis, dass jeder so viel Vorleistung über das bereits Realisierte erhält, dass er seine eigene Entwicklungen ebenfalls kostenlos zur Verfügung stellt. Die Nutzer werden zu Entwicklern.

Aber auch ein zweiter Effekt ist wichtig: China hat sich gegen Microsoft-Software und für Linux entschieden und auch die Stadt München, der Firmensitz von Microsoft Deutschland will auf den 14.000 Terminals ihrer Mitarbeiter Linux installieren. Hiermit erwächst dem Marktführer Konkurrenz und indem ihm wichtige Aufträge entgehen, wird seine Position auch auf den internationalen Finanzmärkten geschwächt.

Freier Inhalt:
a) Generationenübergreifendes Lehren und Lernen: Prof. Heinz Lohse aus Leipzig führte ein sehr erfolgreiches Projekt mit Oberschülern (9. bis 12. Klasse) und Senioren (Durchschnittsalter 62,5 Jahre) durch, in dem die Schüler zu Lehrern wurden: Die Jugendlichen vermittelten den Senioren Internetkenntnisse, während die Senioren den Schülern soziale Kompetenz vermittelten.
b) SchulWeb: Schüler unterschiedlichster Schulen in den verschiedensten Bundesländern Deutschlands erstellen Lehrmaterialien (http://www.schulweb.de).
c) Patienten-Selbsthilfegruppen tauschen diagnostische und therapeutische Kenntnisse und Erfahrungen aus und werden zu Experten zumindest ihrer eigenen Erkrankung. Sie wissen zum Teil mehr als ihre Ärzte.
Beispiele: Retinitis-Pigmentosa-Gruppe, Krebspatienten (http://www.inkanet.de), RSI-Syndrom-Patienten.
d) Attac stellt wissenschaftliche Analysen, Expertisen etc. für jeden kostenlos ins Internet. Jeder kann sich Inhalte vermitteln, die er sonst nirgendwo findet.

Ökonomie jenseits von Markt und Staat: Entscheidend für eine dauerhafte Entwicklung sozialer Projekte ist eine stabile Finanzierung. Analog den Redlichen Pionieren von Rochdale, die 1844, vor der Formulierung des kommunistischen Manifestes, die erste Konsumgenossenschaft gründeten, müsste es auch heute möglich sein, eine autonome Ökonomie von unten zu entfalten und so mittelfristig die eigene Existenz zu sichern und langfristig dem internationalen Finanzkapital das Wasser abzugraben.

Zu bedenken ist auch, dass die Regie der Profiteure über die Produktion über die Bedarfsdeckung hinaus zu einer Bedarfsweckung, zur Ex- und Hopp-Produktion, zu Exportüberschüssen, zur Externalisierung der Kosten, zur Verschuldung, zur Globalisierung etc. führt

Die Regie der Produktion in der Hand der Beschäftigten führt, wenn man den realen Sozialismus vielleicht einmal so interpretieren darf, zur Mangelversorgung.

Allein die Regie der Produktion in der Hand der Verbraucher dürfte die Bedarfsdeckung garantieren und in Form von Konsumgenossenschaften zu einem - wie die Geschichte und Beispiele in anderen Ländern zeigen - Solidarkapital führen, das jede für die Versorgung erforderliche Investition ermöglicht. Da der Verbrauche auch sauberes Wasser und reine Lufthaben will, steht mit Sicherheit auch die Ökologie bai allen Entscheidungen im Vordergrund.

Deutschland: 1.240 Mrd. EUR Schulden.
25 % der Steuern sind Schuldendienst.
Berlin: 50 Mrd.EUR Schulden
14.500 EUR pro Berliner 

4. Die Umkehr der Umverteilung

Die erforderlichen Aktivitäten, die Umverteilung von unten nach oben in eine Umverteilung von oben nach unten umzukehren muss in mindestens folgenden drei Bereichen erfolgen:
  1. Den MPS-Akteuren müssen identifiziert und ihnen entsprechend qualifizierte Ökonomen entgegengestellt werden. Diese Aufgabe könnten vielleicht die Attac-Leute übernehmen. Insbesondere aus den Medien sollten sie verdrängt werden.
  2. Die Umverteilung von unten nach oben mit all ihren Folgen muss der Öffenlichkeit bewusst gemacht werden.
  3. Die vorhandenen Projekte jenseits von Markt und Staat müssen detailliert untersucht, möglicherweise modifiziert und neu erprobt werden.

5. Literatur:

  1. Jean Ziegler: Die neuen Herrscher der Welt und ihre globalen Widersacher. 5. Auflage, C. Bertelsmann Verlag, München, 2003.
  2. Andreas von Bülow: Im Namen des Staates. Piper-Verlag, 1996
  3. Deutscher Bundestag, Enquete-Kommission "Globalisierung der Weltwirtschaft - Herausforderungen und Antworten", Schlussbericht (Drucksache 14/9200). http://www.bundestag.de/gremien/welt/
  4. Dieter Plehwe, Reinhard Walpen: Wissenschaftliche und wirtschaftspolitische Produktionsweisen im Neoliberalismus - Beiträge der Mont Pelerin Society und marktradikaler Think Tanks zur Hegemoniegewinnung und -erhaltung. http://www.berlinerdebatte.de/forschung/projekte/SOZMOD/Plehwe.rtf
  5. Karl Marx/Friedrich Engels: Manifest der Kommunistischen Partei. http://www.mlwerke.de/me/me04/me04_459.htm#ZT22
  6. Karl Marx: Instruktionen für die Delegierten des Provisorischen Zentralrats zu den einzelnen Fragen, http://www.mlwerke.de/me/me16/me16_190.htm
  7. Friedrich Engels: [Das Auftreten Mazzinis gegen die Internationale], http://www.mlwerke.de/me/me17/me17_390.htm
  8. Gustav Landauer: Drei Flugblätter (1913), 2.Was ist zunächst zu tun?, http://userpage.fu-berlin.de/~twokmi/texte/Landauer_drei_flugblaetter.htm
  9. Robert Kurz: Antiökonomie und Antipolitik. Zur Reformulierung der sozialen Emanzipation nach dem Ende des 'Marxismus' http://www.opentheory.org/keimformen/text.phtml
  10. Bernard Eme, Jean-Louis Laville, Jean-Paul Marechal: Solidarwirtschaft - Illusion oder Weg in die Zukunft, Sommeruniversität Arles, August2001, Runder Tisch zur Solidarwirtschaft.  http://www.france.attac.org/site/page.php?idpage=1392&langue=3
  11. Susanne Elsen: Gemeinwesenarbeit und Gemeinwesenökonomie im Zeitalter der "Globalisierung". http://www.leibi.de/takaoe/84_20.htm
  12. Helmut Creutz: Das Geld-Syndrom - Wege zu einer krisenfreien Wirtschaftsordnung. Econ Taschenbuch, 5. Auflage, 2001, z.Z. vergriffen, ist aber unter http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/creutz/geldsyndrom/pdf/gs-econ2001.pdf abrufbar.
  13. Brett Fairbairn: Wiederaufbau und Untergang der Konsumgenossenschaften in der DDR und in der Bundesrepublik 1945 bis 1990. In: IWK, Internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, 34/2, Juni 1998, Seite 171-198.